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EIN MUSIKER-LEBEN

Am 22.11. 1963 in Essen geboren, wuchs ich in Düsseldorf als Kind der Harfenistin Marianne Haus und des Schlagzeugers Friedbert Haus (beide Folkwang Hochschule in der Nachkriegszeit) auf.

70'ger

Mit 10 Jahren begann ich mit Klavierunterricht bei der Edwin Fischer Meisterschülerin Ilonka von Nevay und trat in das Kinder-Schlagwerkensemble meines Vaters ein, bei dem ich in der Folge mit 16 Jahren mein klassisches Studium am Robert Schumann Konservatorium Düsseldorf begann.

Die Affinität zum Vibraphon gebar aus der logischen Verknüpfung Klavier/Schlagwerk, die zu Improvisation/Komposition aus meinem Willen, mein eigenes auszudrücken: Mit 15 traf ich mich nach der Schule mit meinem Percussion-Ensemble- und Schulreund Oliver Kels an Nachmittagen, um im Duett Klavier/Vibraphon Jazz auszuprobieren, zu schreiben und so.... zu üben, woraus die erste eigene Formation, das Haus/Kels Duo (jazz x 2) entstand und bereits im Folgejahr sein erstes eigenes öffentliches Konzert bestritt. Zahlreiche Konzerte (Düsseldorfer Jazztage, WDR Fernsehsendung „Mittwochs in....) und eine nachts im grossen Saal des Düsseldorfer Schauspielhauses aufgenommene LP folgten in den nächsten zwei Jahren.  Als klassischer Schlagwerker spielte ich in dieser Zeit Aushilfen und Bühnenmusiken in der Düsseldorfer Oper, und als Mitwirkender in einem klassischen Quartett  begleitete ich die Wieder-Uraufführung des cinaestischen Klassikers „Berlin, die Symphonie der Großstadt“ zu den Berliner Filmfestspielen (Zoopalast), in die  Frankfurter Oper, den Tuchinsky-Palast in Amsterdam und zu einer Fernsehproduktion (ZDF) in die Schweiz. Das waren alles gute und fruehe, vielseitige Chancen und Herrausforderungen auf  liebevoll geleitetem, professionellem Verantwortungs-Niveau.

80'ger

20 Jahre alt, lud mich Gary Burton, dem ich die Haus/Kels Duo LP bei einem Gastspiel in Düsseldorf gegeben hatte, zum Studium bei ihm in Boston ein. Zeitgleich wurde ich zum WDR Allstar-Ensemble 4+6 berufen, dem u.a. Rainer Brüninghaus und Hugo Read angehörten. Diesem Ensemble sollte ich trotz aktuellem Wohnort in den USA durch regelmässiges kreuzen des Atlantiks bis zur Auflösung 10 Jahre später als Vibraphonist und Komponist/Arrangeur mit seinen 3-4 Produktionen pro Jahr treu bleiben.
1985 -88 ging ich also für den Unterricht bei Gary Burton und mein Komposition/Arrangement Studium (magna cum laude) bei Hal Crook, John LaPorta und Herb Pomeroy  nach Boston.
In meinen Boston Bands spielten damals auch der Saxophonist Donny McCaslin, die drummer Ken Wollesen und Jim Black und der Pianist Christian Jacob. Einer wunderbar besetzten Band wurde die Ehre zuteil, in einer Produktion über das Berklee College of Music der Fuji Television für das japanische Fernsehen der gefeaturte act zu sein (1988). Hal Crook, George Garzone, Luciana Souza, Rachel Z und der brassilianische Piano-star Claudio Dauelsberg waren weitere Spielpartner in dieser Zeit.
Nach der Beendigung meines Studiums wollte ich eigentlich nach New York gehen, doch die plötzliche Krebserkrankung meines Vaters lies mich nach Düsseldorf zurückkehren. Es folgten Konzerte mit der Mathias Haus Band (sax Hugo Read, piano Vadislav Sendecki, bass Thomas Heidepriem, drums Thomas Alkier) sowie Duette mit Hugo Read.

1985 GVL-Stiftung
         GEMA Stipendiat
         Stpendium des Kultusministers NRW
1987 Gary Burton award (Vibraphon, Boston)
1988 John Dankworth award (Komposition, Boston)
1989 Förderpreis für Musik der Stadt Düsseldorf

90'ger

In den neunziger Jahren kristallisierte sich die Notwendigkeit der Vielseitigkeit meiner Berufswahl „Jazzvibraphonist“ heraus: So waren die Plattformen für meine eigenen Stücke  ein akustisches Trio mit Hartmut Kracht und Peter Weiss, später  mit Dietmar Fuhr und Danny Schroeteler. Das „Mathias Haus Projekt“ mit den deutschen Allstars Hendrik Soll p, Werner Neumann el.g, Stefan Rademacher b und Kurt Billker dr wurde aus der Taufe gehoben und bestritt bis zu seinem letzten Konzert beim Oleg Kagan Musikfest in Kreuth (Schirmherr Claudio Abbado) über Jahre großartige, inspirierte Konzerte (Vor-Band „New York Voices“). Gastspiele mit so unterschiedlichen, geschätzten Kollegen wie  z.B. Claudius Valk (u.a.in Sevilla), Reiner Witzel oder Zbigniew Namislowski und Einladungen zu den deutschen Radio-Bigbands (Solist der WDR Bigband) waren in dieser Zeit abwechselungsreiche und inspierende Auftritte. Meine Mitwirkung in der Philipp van Endert Group führte mich neben deutschen Clubs auch zum Jazzfestival nach Montreux, das daraus hervorgegangene Duo Haus/ van Endert (3 CD-Veröffentlichungen) besteht bis heute.
 
Anfang der neunziger Jahre übernahm ich neben meinen Berufungen als Jazzvibraphonist und Komponist zum einen im Alter von 28 Jahren eine Dozentur an der Musikhochschule Köln, Abt. Wuppertal (mit einigen Studenten, die älter waren als ich), und zum anderen die Lehrtätigkeit meines Vaters und damit das Percussion Ensemble, in dem ich einst selbst gelernt hatte. „Düsseldorf Percussion“ widmete ich in diesem Abschnitt viel Zeit, was neben einer CD Produktion (u.a. Edgar Varese's „Ionisation“, einer Eigenkomposition für Perc-Sextett, Rhythmusgruppe, Vibraphon und Saxophon Solisten und Bearbeitungen von Bartoks „Ostinato“ und Brecker's „Escher Sketch“)
zu vielen Konzerten (u.a. ein Doppelkonzert mit der Marimbaphon-Legende Keiko Abe sowie ein Konzert in Moskaus's Tschaikowsky-Saal) und Fernsehauftritten führte. Diese pädagogischen Wirkungsstätten betreibe ich bis heute. Veröffentlichungen über diese pädagogische Arbeit gab es seinerzeit in der NMZ, der Fermate und fanden ihren Niederschlag in mehrjähriger print-workshop-Tätigkeit für die Fachzeitschrift „sticks“ (siehe „Presse“). Konzerte als geladener Solist für die Violinistin und Lenny Bernstein-Protege Monique Mead („classic for kids“) gehörten auch in diesen Zweig meiner Aktivitäten.
Auf klassischer Seite seien hier neben Orchesterkonzerten unter Stockhausen, Henze und Kagel vor allem die Uraufführungen für die zehn Jahre währende Reihe „forum 20“ erwähnt, mit Komponisten wie Manfred Trojahn, O.G.Blarr, Raimund Jülich, Gerhard Stäbler, David Graham und Christian Banasik. Kompositionsaufträge für mich selbst ergingen von Bote&Bock, die Brügmann-Stiftung, Forum 20, den dt. Akkordeon-Verband und den WDR.

2000'er

Zu Beginn des neuen Jahrtausends widmete die Konzert-Agentur Heinersdorff meinem Schreiben eine eigene Reihe (Steinway-Haus Düsseldorf, Solo, Duo, Trio, 4tett, Quintett mit jeweils einem Konzert), die für 5 weitere Staffeln über die Jahre erfolgreich fortgesetzt wurde. Das Duo mit dem NDR Bigband-Pianisten Vadislav Sendecki resultierte aus dieser Reihe, das ich besonders mag und welches bis heute mit dem anspruchsvollen, virtuosen Repertoire sehr besondere Konzerte spielt (Schumann-Fest). Als ich in 2002 den Jazzpott des Ruhrgebiets als „best progressive artist“ erhielt (weitere Preisträger waren in den nächsten Jahren z.B. Uri Caine, Peter Weniger, Frank Chastenier, Julia Hülsmann und Dieter Ilg), spielte ich mit Sendecki im Rahmen der Verleihung auf Zeche Zollverein. Besonderes Interesse fand ein Solo-Abend über die Musik von Elvis und den Beatles, in dem ich viel Klavier spielen konnte, neben perc., vibes und marimba und erstellten Sequenzen, den ich persönlich sehr genossen habe.

Die Steinway-Haus-Reihe setzte ich mit Programmen über die Musik von Kenny Wheeler, Lyle Mays, John Coltrane, Chick Corea, Keith Jarrett und Don Grolnick fort, für die ich transkripierte und arrangierte (was für ein Aufwand für jeweils ein Konzert). Solisten waren n.a. Matthias Bergmann, Wolfgang Engstfeld, Xaver Fischer, Paul Heller, Tony Lakatosch, Florian Ross und Julian Wasserfuhr.

Parallel begann das neue Jahrtausend  neben der Produktion der CD „2001“ des Mathias Haus
Projektes mit vielen anderen CD-Aufnahmen, unter anderem Klaus Königs „black moments“, als Mitspieler des Saxophonisten Jörg Kaufmann in seinem West-side-story Quartett (CD mit dem amerikanischen Trompeter Bobby Shue), und einer altem Jazz gewidmeten working Band mit Willy Ketzer, die  Engagements in der Philharmonie Köln und der Tonhalle Düsseldorf brachte. Mit Ketzer waren zuvor zwei mainstream-CD's unter seinem Namen entstanden, die mit Paul Kuhn das letzte Kölner Subway-Konzert (WDR-Fernsehen) und ein 6 tägiges Engagement mit Roger Cicero im Kölner „Senftöpfchen“ absolvierte. Die Zusammenarbeit mit der Kölner Sängerin Alexandra Naumann führte zu 3 CD's (als Gast: Claudio Puntin). Mein  Kinder-Schlagwerk-Ensemble (13 Spieler von 6-18 Jahren) nahm eine sehr schöne CD  (Traumwelten) mit einer Komposition über die 5 Elemente auf, spielte die Uraufführung  in einem exklusiven Abend- (Erwachsenen!!!)-Konzert der Düsseldorfer Tonhalle und  bestritt eine Tournee nach Danzig.
 Nach Beendigung des Mathias Haus Projekts folgte das neue 4tett „HAUS“ mit Andre Nendza am Bass und Christoph Hillmann an den drums, (Pianisten waren bisher Ron Cherian und Pablo Held)  das  ausgewählt wurde, die Jazzreihe der Düsseldorfer Symphoniker „sundowner“ zu starten, eine international hochkarätig besetzte Reihe (Branforf Marsalis, Richard Galliano).
Ein Trio mit dem Saxophonisten Wolfgang Schmidtke und dem Bassisten Jan Kazda wurde zum Warschau Jazz Festival eingeladen.
 Engagements  (u.a. beim Rheingau Musik Festival) und CD Produktionen („the music of Steely Dan“, „Libertango“) mit den Bigbands des NDR (Susi Hyldgaard), des HR (Martial Solal, Enrique Telleria, Nina Hagen, Fred Sturm) und des SWR (Sammy Nestico !!!) sowie den Düsseldorfer Symphonikern (Branford Marsalis) wurden zahlreicher, und ein weiterer Zweig meines Schreibens entfaltete sich: Kompositions-Aufträge für Jugendliche mit den Orchestern der Bochumer, Düsseldorfer und Kölner Symphoniker, und Komposition von Theatermusiken (Kleist Theater Forum Frankf./Oder, Düsseldorfer Schauspielhaus, Theater Kontrapunkt) sowie Response Projekte in Schulen absorbierten einen Großteil meiner Zeit in den letzten Jahren und bescherten Gastspiele in Ungarn, Wien, Israel und Australien.

Durch das Jahrzehnt kam es noch zu 3 Film-Musiken: der Grimme-Preis nominierte Film „blutiger Montag“, einem Portrait über den Künstler Bernd Jansen („Im Bewußtsein des Augenblicks“) und der Musik zum Film „...wir schreiben das Jahr...“ von Joerg Adams.

Im Jahr 2009 hatte ich die Ehre, mit Steve Swallow und Carla Bley bei deren Aufführung von“ ¾ „ in der Essener Philharmonie (2.Solist: Uri Caine) mitzuwirken, in deren Folge mir Steve Swallow die Noten zu Carla Bley's Marimbaphon-Komposition „over there“ zum redigieren zusandte. Am Ende dieser Dekade steht für 2010 die Veröffentlichung des 3. Haus/van Endert Albums, sowie Pläne mit dem 4tett „HAUS“ und dem Haus/Sendecki Duo, und....endlich...diese website.

Jazzpott 2002 (Jazzpreis des Ruhrgebiets)
Jury und Publikumspreis beim 23. Kinder und Jugendtheatertreffen für „Robinson und Crusoe“